Die Hammermechanik, auch Anschlagmechanik genannt, ist eine Hebelkonstruktion, die auf Tastendruck Hämmer gegen die Saiten eines Klaviers schleudert, um diese zum Klingen zu bringen. Die Mechanik besteht aus vielen Einzelteilen, die beweglich oder fest miteinander verbunden sind. Fast alle Einzelteile bestehen aus Holz, Metall, Filz und Leder. Die Mechanik ist in der Lage, die Anschlagdynamik exakt zu kontrollieren und vermittelt ein charakteristisches Spielgefühl.
Es gibt verschiedene Typen von Mechaniken für Flügel und Pianinos (Klaviere), die sich in ihrer Funktionsweise unterscheiden. Die Tangentenmechanik, Single Action, Double Action, Prellmechanik, Prellzungenmechanik mit Einzelauslösung, Oberschlägige Mechanik, Stoßzungenmechanik und Repetitionsmechanik („double échappement“) sind die bekanntesten Mechaniktypen.
Die Hammermechanik wurde im 17. Jahrhundert erfunden, als der Italiener Bartolomeo Cristofori die Stoßzungenmechanik entwickelte. Die Mechanik des Klaviers, bei dem die Saiten durch Hämmer angeschlagen werden, war eine Weiterentwicklung dieser Technologie. Die Dämpfung der Saiten, die zum kontrollierten Verklingen des Tones führen soll, zählt ebenfalls zur Mechanik. Fast alle Einzelteile der Mechanik bestehen aus Holz, Metall, Filz und Leder, die beweglich oder fest miteinander verbunden werden.
Viele Mechaniken sin unabhängig voneinander entwickelt worden, so das man auch nicht genau nachvollziehen kann wer hier jetzt Ideen von wem übernommen hat. Die gesamte Entwicklung war ein langer Prozess der sich über mehrere Jahrhunderte erstreckte. Neben Cristofori gelten auch J. Marius und Christoph Gottlieb Schröter als erste Entwickler von Hammermechaniken. Im 18 Jahrhundert waren es besonders der Straßburger Gottfried Silbermann und der Augsburger Johann Andreas Stein, welche die Entwicklung der Hammermechanik maßgeblich vorantrieben.
Der heute am meisten verbaute Standard ist die doppelte Repetitionsmechanik nach Erard bei den Flügeln. Für Klaviere wird vorzugsweise die „untendämpfende Mechanik“ verwendet.
Die doppelte Repetitionsmechanik
Was hier klingt wie ein Bauteil einer Maschinenpistole, ist auch tatsächlich so gemeint. Die Notwendigkeit dieser Mechanik ergab sich aus dem immer virtuoserem Spiel der Künstler, welche schon bald an die Grenzen der Möglichkeiten der Stoßzungenmechanik kamen. Schnelle Wiederholungen des gleichen Tones waren nur bis zu einem gewissen Grad möglich, da die Taste erst wieder in Ihre Ruheposition zurückkehren musste.
Sebastien Erard entwickelte daraus eine komplexe Mechanik die das Hebelsystem in erneute Schlagposition bringt ehe die Klaviertaste in ihre Ruheposition zurückkehrt. Dies ermöglicht sehr schnelle Wiederholungen des gleichen Tons. Die Repetierproblematik war somit gelöst bis die ersten digitalen Tasteninstrumente auf den Markt kamen. Hier stellte sich die Problematik wieder in den Weg, weswegen viele Digitalpianos die gleichen Mechaniken nutzen wie die vollwertigen Klaviere.